Buenos Aires

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2015

 

Am 19. März 2019 starten wir ab Wien. Wir müssen nach Frankfurt fliegen und dann geht es mit Lufthansa Boeing 747-830  von Frankfurt weiter nach Buenos Aires. Ein sehr angenehmer Flug.

Die Immigration hat ziemlich lange gedauert. Wir haben im Vorfeld in unserem Hotel eine Abholung vom Flughafen bestellt, was sich als sehr gut herausgestellt hat, denn vor dem Flughafen herrschte bei den Taxis Chaos.

Unser Hotel SAVOY war von der Lage her sehr gut. Leider wirkt das Hotel sehr dumpf. Zimmer groß, Frühstück o.k.  Man bietet zwar Mahlzeiten an, jedoch sind die Sitzmöglichkeiten eher nur für Drinks und Snacks geeignet – keine Esstische und Sessel.

Buenos Aires ist die Hauptstadt von Argentinien und hat momentan ca 2,9 Mio Einwohner. Die Stadt liegt am Rio de la Plata. Westlich und südlich der Stadt erstrecken sich die Pampas. Beim Landeanflug hatten wir eine gute Aussicht – sowohl auf den Rio de la Plata, als auch auf die weiten Flächen der Pampas mit dem Pampasgras. Buenos Aires wird auch oft wegen seines europäischen Flairs „Paris Südamerikas“ genannt.

Für den ersten Tag nach unserer Ankunft haben wir über GetYourGuide eine Bootsfahrt am Tigre Delta gebucht. Eigentlich sollten wir direkt vom Hotel abgeholt werden, aber es gab an dem Tag irgendeinen Streik und so konnte der Bus nicht unser Hotel anfahren. Der neue Treffpunkt wurde uns per SMS bekanntgegeben. War nicht weit weg von unserem Hotel. Wir sind mit dem Taxi in den Stadtteil La Recoleta zum Park beim Cafe La Biela gefahren, wo wir dann abgeholt wurden. Die Taxipreise sind sehr moderat in Buenos Aires.

Vor dem Cafe steht ein Baumriese, der auf vielen Stellen gestützt werden muss.

Recoleta ist eines der elegantesten und teuersten Viertel von Buenos Aires.  Dieses Viertel wurde zu einer Zeit erbaut, in der Argentinien zu den reichsten Nationen der Welt gehörte. Während der Unruhen zwischen den Jahren 1950 und 1960 wurde viel schöne Bausubstanz zerstört, aber der Flair ist geblieben.

Den Friedhof mit dem Grab der Evita Peron haben dieses Mal nicht besucht. Diesen haben wir vor 5 Jahren gesehen.

Wir haben für das Tigre Delta die „blaue“ Linie gebucht – ohne Essen und mit dem Endpunkt im Hafen von Buenos Aires. Es war sehr windig und dadurch auch kalt.

Im Hafen standen die MSC Poesia und die HAL Maazdam.

Für den nächsten Tag haben wir eine Führung mit Frau Renate Stein vereinbart. Das war eine überaus richtige Entscheidung. Frau Stein holte uns pünktlich im  Hotel ab und zeigte uns ihr Buenos Aires.

Man kann nur eine ***** Empfehlung abgeben. https://www.buenosairesoriginal.com/buenos-aires

Zuerst ging es zum Obelisken. Dieser wurde 1936 zum 400-jährigen Stadtjubiläum erbaut und befindet sich auf der Plaza de la Republica. Die Bauzeit hat nur 4 Wochen gedauert.

Vis à vis befindet sich das Teatro Colón. Nach einer 20 jährigen Bauzeit wurde dieses Opernhaus 1908 eröffnet. Es gehört zu den wichtigsten Opernhäusern der Welt und ist bezüglich der Akustik eines der besten der Welt. In den letzten Jahren wurde der Platz neben dem Opernhaus umgestaltet und bietet heute der Bevölkerung die Gelegenheit Opernaufführungen mit Public Viewing zu verfolgen.

Dann ging es weiter zum Puerto Madero. Dieses Viertel ist heute einer der jüngsten Stadtteile von Buenos Aires. Bevor man zum Hafen kommt ist eine riesige Baustelle – man baut die Metro aus. Früher waren hier Lagerhäuser und riesige Kräne. Der Hafen wurde um 1880 gebaut. Zu dieser Zeit war der Puerto ein sehr moderner Hafen, jedoch nicht einmal 10 Jahre später war er bereits veraltet, weil immer größere Schiffe gebaut wurden und der Puerto Madero wurde nicht mehr gebraucht und verfiel zusehends.

1990 begann man diese alten Lagerhäuser in Wohnungen, Restaurants, Büros und Universitäten umzubauen. So entstand hier ein sehr modernes trendiges und sehr ansprechendes Viertel.

Die Puente de la Mujer – „Frauenbrücke“ – wurde von Salvatore Calatrava entworfen. Diese Fußgängerbrücke kann geöffnet werden um Schiffe durchzulassen. Sie wurde in Spanien gebaut und zerlegt nach Buenos Aires transportiert. Lt. Calatrava soll sie ein tanzendes Tangopaar darstellen – der Mast soll den Mann darstellen und der andere Teil der Brücke die Frau.

Wie es einst im Hafen ausgesehen hat, sieht man beim Museum Mujer. Hier hat man noch einen nicht restaurierten „Turm“ einer Lagerhalle bewusst stehen lassen.

Von der anderen Seite des Hafens hat man eine schöne Aussicht auf die Prachtbauten von Buenos Aires. Mich haben die unterschiedlichen Dachformen fasziniert.

Dann kam das Viertel La Boca dran.

Dieses Viertel liegt an der Einmündung des Riachuela in den Rio de la Plata und entstand als italienische und spanische Einwanderer Ende des 19. Jhd nach Buenos Aires kamen. Sie arbeiteten hier im Hafen und bauten sich aus dem Blech und dem Holz der abgewrackten Schiffe ihre „Häuser“. Es war ein sehr armes Viertel.

Von Benito Quinquela Martin – einem sehr bedeutenden Maler – stammte die Idee, die trist aussehenden Häuser bunt anzumalen. Er wurde 1890 in einem Waisenhaus ausgesetzt, wuchs erst bei Nonnen auf und wurde im Alter von 6 Jahren adoptiert. Man wurde auf sein Talent – dem Zeichnen und Malen – aufmerksam, hat ihn dahingehend gefördert und so wurde aus dem Waisenkind der bedeutendste Maler Argentiniens. Die meisten Werke widmete er dem Stadtteil La Boca. Als er berühmt war, hat er nie auf La Boca vergessen und viel für La Boca gemacht. Er ließ eine Schule und ein Kindergarten bauen, auf die er von seiner Statue hinüber schaut.  Heute findet man seine Werke in London, Paris und in Buenos Aires.

Wir sind nach 5 Jahren das 2. Mal in La Boca. Durch Renate haben wir eine andere Sichtweise auf dieses Viertel erhalten. Heute ist dieses Viertel ein Tourismusmagnet. Das Herz von La Boca ist der El Caminito – die Straße der bunten Häuser.

Hier – und vor allem in den Nebengassen – sollte man auf seine Wertsachen sehr gut aufpassen. Viele Fußballfans kommen nach La Boca um das Stadion „La Bombonera“ zu sehen. Diego Maradona hat hier im Stadion bei den Boca Juniors gespielt und ist hier allgegenwärtig. 

Dann führte uns Renate in die Pulperia Quilapan. Ein uriges Gasthaus, wo wir hervorragend gegessen haben.

Von dort ging es durch San Telmo – ein wirklich schönes Stadtviertel. Wir kamen an der Plaza Dorrego vorbei. Allein nur beim Vorbeigehen strahlt dieser Platz einen tollen Flair aus. Dort gibt es jeden Abend Tangomusik und am Wochende einen Antikmarkt.

In San Telmo hat man wirklich noch den Eindruck in einer Altstadt zu sein. Man bummelt an wunderschönen Altbauten aus dem 18. Und 19. Jhd vorbei – teilweise renoviert, teilweise schon sehr sanierungsbefürftig. Hier wohnten einst reiche Kaufleute.

Dann kamen wir zur Markthalle von San Telmo. Aufgrund der Uhrzeit waren bereits alle Fleischstände geschlossen, aber wir bekamen einen Einblick, wie Riesenempanadas gemacht werden. Wenn man so ein Ding verdrückt ist man für den ganzen Tag satt.

Unser nächster Punkt war die Plaza de Mayo. Der „Platz der Mairevolution“ erhielt seinen Namen nach dem Befreiungsmonat Mai im Jahre 1810. Noch sechs Jahre lang danach war Argentinien Kolonialmacht Spaniens. Das einzige erhaltene Haus aus dieser Zeit ist der Cabildo. Das war der ehemalige Regierungssitz. Renate hatte ein Bild vom originalen Cabildo mit, bevor Teile dieses Baus abgerissen wurden um 2 Prachtstraßen Platz zu machen.

 Am anderen Ende des Platzes steht die Casa Rosada – der Präsidentenpalast.

Die Plaza de Mayo ist jeden Donnerstag Schauplatz der Demonstration der „Madres de Plaza de Mayo“. Diese Mütter mit den weißen Kopftüchern, deren Kinder unter ungeklärten Umständen während der Militärdiktatur (1976 bis 1983) verschwanden, haben sich organisiert um die Freilassung ihrer Kinder oder um Informationen über den Verbleib der Verschwundenen zu erkämpfen.  Nach dem Übergang zur Demokratie, stellte sich leider heraus, dass bis zu 30.000 Menschen ermordet wurden. Heute protestieren nicht nur die Mütter, sondern auch mittlerweile schon die Großmütter der Plaza de Mayo.

Rund um den Platz findet man die Kathedrale von Buenos Aires und die Nationalbank.

Unser letzter Punkt war die Plaza del Congreso. Der Kongresspalast ist der Sitz des Nationalkongresses. Mit dem Bau wurde 1898 begonnen – die endgültige Fertigstellung erfolgte 1946.

Es war ein wunderschöner, informativer und netter Tag mit unserer Guide Renate Stein.